Rennen in der Saison 2023/24

Eigentlich war es nicht geplant, dass ich diesen Winter Skirennen bestreiten würde. Doch wie es manchmal so ist, schreibt das Leben andere Pläne. Als ich nach einem Sommer/Herbst ohne jegliche Trainings, das Konditionstraining im Dezember 2023 wieder aufnahm, war ich alles andere als bereit, Ski zu fahren. Mir war es in erster Linie wichtig, wieder in Schwung zu kommen und Freude an Trainings-und Skitagen zu haben. Mitte Januar, nach rund drei Riesenslalomtrainings, hatte ich ein Gespräch mit meinem Trainer Reto Nydegger. Er fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, doch an einigen Rennen teilzunehmen. So könne ich herausfinden, ob irgendwo noch ein “Fünkchen” Spass beim Rennenfahren vorhanden sei. Ich dachte mir, warum nicht. So stand ich also nach rund fünf Riesenslalomtrainings und zwei Super-G Trainings wieder am Start. Es handelte sich dabei um das Europacuprennen in Verbier. Ganz ehrlich, ich war richtig nervös und hatte das Gefühl, die Super-G Skis seien etwas fremd, da ich sie seit dem Frühling 23 kaum benutzt habe. Trotzdem löste diese Teilnahme etwas in mir aus. Was genau, kann ich nicht in Worte fassen, doch die Mischung aus Angst, Freude, Adrenalin und weiteren Botenstoffen mixte sich zu einem fruchtigen Cocktail, der mir sehr gut bekam. Ich nippte am Saft des Skirennsports und erlebte eine Art déjà vu! Das letzte Mal, als ich dieses Gefühl verspürte, lag bereits einige Zeit zurück und doch schien mich dieser Schluck zurück in der Zeit zu versetzen.

Am Tag darauf, im nächsten Rennen - dasselbe Gefühl, yummy. Das verstaubte Gespür für den Ski kam langsam wieder zum Vorschein und ich beschloss, weitere Rennen zu bestreiten. Mit der Schweizermeisterschaft und zwei weiteren Shots aus dem Nektar des Skirennsports kann ich sagen, dass die Leidenschaft und das Feuer wieder entfacht wurden und ich mich freue, in die kommende Saison zu starten. Die Resultate waren natürlich allesamt nebensächlich. Nichtsdestotrotz taste ich mich bis zum letzten Rennen wieder an die Konkurrenz heran und zeigte, dass in diesem mittlerweile 30-jährigen Urs, noch einiges an Talent, Leidenschaft und Konkurrenzfähigkeit schlummert. Ich freue mich sehr auf die Zukunft und alles, was kommt. Mögen die Spiele beginnen….

Urs Kryenbühl