Ambassador OMNI Hypnose

Ich freue mich sehr, dass ich in diesem Jahr auf die Unterstützung der OMNI Hypnose unter der Leitung von Hansruedi Wipf zählen darf. Als Absolvent dieser spannenden und faszinierenden Ausbildung stehe ich mit Freuden als Botschafter für die Zukunft der Hypnose in der Schweiz. Weitere Infos folgen….

Urs Kryenbühl
Update vom 24. April 2024

Lange habe ich die Entscheidung offen gelassen, wie mein Weg weitergehen soll. Nun habe ich bemerkt, dass es sich für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht richtig anfühlt, dem Skirennsport den Rücken zu kehren.
Mir ist bewusst, dass die Ausgangslage, in der ich mich zurzeit befinde, nicht ganz einfach ist. Der Nachwuchs ist stark und die Startplätze sind rar. Ausserdem werde ich zu Beginn des Winters keine Top-Startnummer haben, was das Ganze natürlich auch nicht einfacher macht. Nichtsdestotrotz werde ich mein Bestes geben und einfach mal schauen, was dabei rauskommt.

Körperlich fühle ich mich sehr gesund und mental habe ich weiter an mir gearbeitet. Sei es im Bereich Persönlichkeitsentwicklung oder an der Verarbeitung meiner persönlichen Traumen. Mit der Ausbildung zum ONNI-Hypnosetherapeuten habe ich mich zugleich in die Tiefen des Unterbewusstseins gewagt und wurde von der ganzen Faszination des Geistes nicht mehr losgelassen. Hypnose ist eine effektive und wohltuende Therapieform, die mir unter anderem bei der Verarbeitung der Geschehnisse geholfen hat.

Ausserdem startete ich vergangenen Januar zusätzlich eine Ausbildung als dipl. Berufsmasseur. Das schöne ist, dass ich dabei mein Wissen und meine Erfahrungen optimal einfliessen lassen kann. Eyes on the Price!, heisst es so schön. Den Fokus nicht aus den Augen verlieren! Neben all den Ausbildungen und Weiterbildungen ist es mir natürlich wichtig, den nötigen Fokus auf das Training zu legen. Da die Ausbildung aber einen tollen Ausgleich zum Trainingsalltag schafft, bin ich sicher, dass sie sich positiv auf meine sportliche Laufbahn auswirken wird.

Urs Kryenbühl
Rennen in der Saison 2023/24

Eigentlich war es nicht geplant, dass ich diesen Winter Skirennen bestreiten würde. Doch wie es manchmal so ist, schreibt das Leben andere Pläne. Als ich nach einem Sommer/Herbst ohne jegliche Trainings, das Konditionstraining im Dezember 2023 wieder aufnahm, war ich alles andere als bereit, Ski zu fahren. Mir war es in erster Linie wichtig, wieder in Schwung zu kommen und Freude an Trainings-und Skitagen zu haben. Mitte Januar, nach rund drei Riesenslalomtrainings, hatte ich ein Gespräch mit meinem Trainer Reto Nydegger. Er fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, doch an einigen Rennen teilzunehmen. So könne ich herausfinden, ob irgendwo noch ein “Fünkchen” Spass beim Rennenfahren vorhanden sei. Ich dachte mir, warum nicht. So stand ich also nach rund fünf Riesenslalomtrainings und zwei Super-G Trainings wieder am Start. Es handelte sich dabei um das Europacuprennen in Verbier. Ganz ehrlich, ich war richtig nervös und hatte das Gefühl, die Super-G Skis seien etwas fremd, da ich sie seit dem Frühling 23 kaum benutzt habe. Trotzdem löste diese Teilnahme etwas in mir aus. Was genau, kann ich nicht in Worte fassen, doch die Mischung aus Angst, Freude, Adrenalin und weiteren Botenstoffen mixte sich zu einem fruchtigen Cocktail, der mir sehr gut bekam. Ich nippte am Saft des Skirennsports und erlebte eine Art déjà vu! Das letzte Mal, als ich dieses Gefühl verspürte, lag bereits einige Zeit zurück und doch schien mich dieser Schluck zurück in der Zeit zu versetzen.

Am Tag darauf, im nächsten Rennen - dasselbe Gefühl, yummy. Das verstaubte Gespür für den Ski kam langsam wieder zum Vorschein und ich beschloss, weitere Rennen zu bestreiten. Mit der Schweizermeisterschaft und zwei weiteren Shots aus dem Nektar des Skirennsports kann ich sagen, dass die Leidenschaft und das Feuer wieder entfacht wurden und ich mich freue, in die kommende Saison zu starten. Die Resultate waren natürlich allesamt nebensächlich. Nichtsdestotrotz taste ich mich bis zum letzten Rennen wieder an die Konkurrenz heran und zeigte, dass in diesem mittlerweile 30-jährigen Urs, noch einiges an Talent, Leidenschaft und Konkurrenzfähigkeit schlummert. Ich freue mich sehr auf die Zukunft und alles, was kommt. Mögen die Spiele beginnen….

Urs Kryenbühl
Entscheidungsfindung - Wie weiter?

So stehe ich ein weiteres Mal an derselben Stelle. Wie weiter? Was sind nun meine Möglichkeiten? Skikarriere beenden oder Rehabilitation und Comeback?

Hm schwierig… Nach der Formulierung dieser Frage war es für mich klar und doch nicht klar. Gewissermassen ist mir bewusst, dass meine skifahrerischen Fähigkeiten zu mehr im Stande sind, als alljährlich verletzungsbedingt zu pausiere. Immer wieder konnte ich beweisen, dass ich mit Verletzungen und den damit verbundenen Umständen wie psychische und physischen Strapazen gut umgehen konnte und über sehr gute Selbstheilungskräfte verfüge.

Doch nun wie weiter… Kreuzbandriss operieren oder nicht?

Arzt 1: Ganz klar, um eine Weiterführung deiner Karriere zu gewährleisten, ist eine Operation nötig.

Urs: Okay.

Arzt 2: Ganz ehrlich, wenn ich ein so stabiles Knie sehe und deine Situation betrachte, würde ich es nicht operieren und die konservative Behandlung bevorzugen.

Urs: Okay.

Hm…da waren also zwei Experten, zwei verschiedene Meinungen und ein verwirrter Urs, der nicht mehr genau wusste, wie die Geschichte seines Lebens weiter geschrieben wird. Doch wie so oft gibt es im Leben für schwierige und lebensverändernde Situationen sowie Entscheidungen ganz simple und einfache Lösungen.

Arzt 3: Wenn ich Sie wäre Herr Kryenbühl, Ihre Vorgeschichte anschaue und alles ganzheitlich betrachte, würde ich auf eine Operation verzichten.

Urs: Herzlichen Dank. 😊

Somit war mein Entschluss gefasst! Ich entschied mich, auf eine Operation zu verzichten und das Knie konservativ zu behandeln. Eine Garantie im Leben gibt es nie und dies gilt auch für mein Knie. Ich stehe hinter meinem Entscheid und gebe alles, um im nächsten Winter zum Saisonstart bereit zu sein. Auf dass die Schweissperlen tropfen werden.

Urs Kryenbühl
Zurück in Europa - Gröden & Bormio, eine Achterbahn der Gefühle!

Nach einem Monat in Übersee war es für mich als heimatliebender «Bergler» wieder richtig schön, einheimische Luft zu schnuppern und im eigenen Bett zu schlafen. Doch wer denkt, man habe Zeit, sich gemütlich an die Zeitumstellung zu gewöhnen, dem weit gefehlt. Nach zwei erholsamen Nächten in den eigenen vier Wänden ging es für mich weiter in den Europacup nach Italien. Mit den zwei Super-G Rennen erhoffte ich mir zu alter Stärke zu finden. Mit einem 6. Rang sowie einem Ausfall im zweiten Rennen war ich aber weiterhin auf der Suche nach meiner «alten» Form. Gut erholt ging es nach circa einer Woche Pause weiter Richtung Südtirol. Der Klassiker in Val Gardena Gröden stand nämlich auf dem Programm.

Hier eine kurze und knackige Zusammenfassung der Woche:

  • Aufgrund einer abgesagten Abfahrt in Beaver Creek wurden zwei Abfahrten auf der Ciaslat ausgetragen.

  • Rang 43 im ersten Rennen – Also noch immer keine Punkte! Geduld ist gefragt…

  • Genug gewartet! – Die ersten Punkte des Winters sind Tatsache! Ich konnte im zweiten Abfahrtsrennen den ersehnten Befreiungsschlag mit Rang 14 landen! I am back Baby!

Nach der gelungenen Woche im Südtirol reisten wir in die Provinz Sondrio in Italien. Genauer gesagt ging es nach Bormio. Mit einem guten Gefühl und einem vollgepackten Rucksack mit Material und Selbstvertrauen, freute ich mich auf die Rennen auf der spektakulären Piste. In der Vergangenheit war mir diese Strecke immer wohl gesonnen und so sollte es auch in diesem Jahr sein. Ich erreichte Rang 6 in der Abfahrt – WOW, das war echt ein unglaubliches Gefühl, nach all den Strapazen, den Schmerzen und den extra Kilometern nach meiner wiederholten Verletzung, wieder zurück an der Spitze zu sein. Doch wie das Leben manchmal so spielt, kam einen Tag später beim Super-G die Ernüchterung. Freud und Leid waren so eng beieinander, dass es schon fast Filmreif wirkt. Nach gut zehn Toren auf der extrem vereisten Pista Stelvio erwischte ich einen Schlag und musste sofort abschwingen. Mein rechtes Knie schmerzte und ich konnte es nicht mehr belasten. Nach dem MRI in Zürich kam dann die Diagnose: Kreuzbandriss und damit das Saisonaus! Etwas sprachlos und verdutzt dachte ich mir, so kann es nicht weitergehen… Ich verfasste gut 60 Minuten nach den Untersuchungen kurzerhand ein Gedicht, um die Geschehnisse zu verarbeiten.

Oh Skirennsport mein alter Kumpel!

Mein Kopf so voll und doch so leer, darf ich reisen in der Welt umher. Mein letztes Gedicht geschrieben vor 15 Jahren, als wir, oh Skirennsport, noch Freunde waren. „Waren?”, so fragst du mich! Sag ich: “Überrascht es dich denn nicht?” - “Schau her Urs, viele Freunde hast du hier, Ortschaften entdeckt, Erfolge gefeiert und noch viel mehr. Glaubst du nicht, du solltest mir dankbar sein?” 

"Ich weiss, oh Skirennsport, mein alter Kumpel, es ist oft schön mit dir, aber manchmal auch etwas dunkel. Zu dieser Stund fühlt es sich an wie Nacht, haben zusammen geweint, zusammen gelacht, einiges durchgemacht, aber auch das eine oder andere Wunder vollbracht.” 

“Wie Brüder sind wir oh Skirennsport, Glück und Leid auf dem Weg vereint. Doch was ist nun genau geschehen?”, werden dich jetzt viele fragen. “Ganz einfach”, werde ich sagen, “einen weiteren Kreuzbandriss hat sich zugetragen.” Es klingt komisch, doch ist es so, bin ich für vieles dankbar und auch froh! Ein Leben wie dieses darf nicht jeder haben, da kann man schon mal den einen oder anderen Schmerz ertragen. Ich bleibe dabei, oh Skirennsport, bleibe positiv wie so oft. Hast du gehofft, ich bin am Boden? - Zeig ich es dir, schau nach vorne und setze auf vertraute Heilmethoden. 

Erst einmal „lei rasten“ ist jetzt der Plan, bleibe zuversichtlich und motiviert zu gehen, die Extrameile mit vollem Elan.

Wie ein alter Hase schreibe ich diese Worte, es wäre zu einfach nur zu berichten, wollte ich doch etwas Spezielles dichten. Es ist mir gelungen mehr oder minder, mein Gehirn geackert und gearbeitet wie ein Zwölfzylinder. Herzlichen Dank für all eure zahlreichen Nachrichten und Botschaften, sie haben mich sehr berührt, sind Balsam für meine Seele und ein Beweis für grossartige Freundschaften. Jetzt stehe ich da, mit erhobenem Haupt, bin positiv und gut gelaunt. It‘s all about good vibes meine Freunde, rutscht alle gut ins neue Jahr und seid gewiss, das Leben geht weiter, denn es ist nur ein Riss. 😜😉🙏

Urs Kryenbühl