Comeback & Saisonende in Kvitfjell (NOR)

50 Tage! Solange habe ich täglich gearbeitet, um mich von meiner Verletzungspause zurück in den Weltcup zu kämpfen. Nach dem Anriss des Syndesmosebands, den ich mir in Wengen zugezogen hatte, fühlte ich mich erstmals in Kvitfjell (NOR) wieder bereit, ein Abfahrtstraining zu bestreiten. Ich wusste nicht genau, was auf mich zukommen würde, dementsprechend fuhr ich etwas verhalten. Die kleinen Schläge, die während der Fahrt meinen Fuss belasteten, waren gut spürbar. Deshalb war es für mich nicht ganz einfach, die nötige Überzeugung an den Tag zu legen. Am Renntag durfte ich erstmals, mit der Nummer zwei, unter den besten 20 Athleten der Welt starten. Die beiden durchzogenen Trainingsresultate hatte ich im Hinterkopf. Die Ränge 54 und 57 waren nicht das beste Futter für mein Selbstvertrauen. Nichtsdestotrotz freute ich mich riesig, wieder im Skizirkus dabei zu sein und das ganze Spektakel wieder miterleben zu dürfen. Ich versuchte mich voll und ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Schmerzen im Fuss auszublenden und den Spass und die Freude am Skifahren hervorzuholen. Mit einer grossen Steigerung gegenüber den Trainingszeiten, landete ich auf dem 19. Schlussrang. Dieser war gleichzeitig mein bis anhin drittbestes Weltcupergebnis in der Abfahrt.

Da am darauffolgenden Tag der Super-G aufgrund des schlechten Wetters abgesagt wurde, war die Abfahrt am Vortag der letzte Weltcupeinsatz dieses Winters. Ein gelungener Abschluss! Als 15. in der Abfahrtsgesamtwertung beendete ich überglücklich die für mich eher kurze, aber sehr emotionale Weltcupsaison.

Urs Kryenbühl